Heute habe ich meinen Austritt aus Partei und Fraktionen der Grünen erklärt – und ich möchte sagen, warum.

Ich bin seit acht Jahren Vollblut-Kommunalpolitiker. Ich orientiere mich an Menschen, Vereinen und Institutionen. Wer mich kennt, weiß: Ich löse Probleme pragmatisch – mit vollem Einsatz. Ich habe viel Verantwortung bei den Grünen getragen. Doch Parteien und Überzeugungen entwickeln sich. Meine Antworten auf politische Fragen sind zunehmend andere. Dies war ein langer Denkprozess. An dessen Ende ich dem Kreisvorstand der Grünen Main-Kinzig heute meinen Austritt mitgeteilt habe.

Wenn man auf eine Kommunalwahl zugeht, dann muss man voller Überzeugung für die Partei und ihre Grundsätze brennen. Das ist fair gegenüber der Partei, ihren Mandatsträgern und allen Mitgliedern. Dieses Brennen hat mir gefehlt. Und das hat mir gezeigt, dass meine politische Heimat eine andere ist. Deswegen werde ich der SPD beitreten. Dies ist keine Entscheidung gegen die Grünen, sondern für die SPD.

Und: Das ist eine ehrliche Entscheidung, zu mir, zur Partei und zu allen Mitgliedern.

Gleichzeitig habe ich Mandate in Kreis und Stadt. Diese Mandate erfülle ich mit großer Hingabe und Respekt. Auch wenn das kommunalrechtlich kein Muss ist, habe ich für mich entschieden, diese Mandate nicht mitzunehmen, sondern zurückzugeben. Das ist eine Frage des politischen Anstands und meiner persönlichen Haltung. Damit können die Grünen diese Plätze nachbesetzen.

Mir ist bewusst, dass so eine Entscheidung nicht oft getroffen wird. Dass sie Kritik hervorruft. Dass man sich öffentlich ins Feuer begibt.

Ehrliche Entscheidungen sind nicht immer die einfachsten. Sondern die schwersten. Aber sie sind richtig.

Für mich ist klar: Ich werde mich auch künftig mit Herzblut für unsere Region einsetzen. Mein politisches Interesse endet nicht mit dem Mandat. Ich bin Kommunalpolitiker durch und durch und freue mich auf neue Wege, neue Perspektiven – und auf den kommenden Kommunalwahlkampf.

Bei den Grünen möchte ich mich bedanken: Bei allen, mit denen ich in den vergangenen Jahren zusammenarbeiten und die ich kennenlernen durfte. Ich gehe voller Dankbarkeit und Hochachtung. Danke für die gemeinsame Zeit!